Ralf Kramer - Travestie-Künstler Lizzy Heart ist Talk & Musik Gast in unserer Late Night Show am 29.06.2018
Ralf Kramer - Travestie-Künstler Lizzy Heart
Schlaganfall, doch die Leute gingen einfach weiter!
von: ANJA TISCHENDORF
veröffentlicht am 03.01.2017 - 00:01 Uhr Düsseldorf –
Das Drama beginnt am Tag vor Heiligabend. Ralf Kramer (49) ist auf dem Weg zur Arbeit, als ihm plötzlich schlecht wird. Der linke Fuß kribbelt, wird taub. „Da bin ich gegen einen Zaun geknallt, kollabiert“, erinnert sich der Düsseldorfer. „Schlaganfall“, das Wort schießt ihm noch durch den Kopf, als er auf den Gehweg neben der Krefelder Straße aufschlägt. Das Schlimmste jedoch: Er liegt halbseitig gelähmt am Boden – und keiner hilft. „Etwa 25 Leute hasteten vorbei, guckten, telefonierten aber einfach weiter...“, sagt Kramer zu BILD. Während er versucht, an sein Handy zu kommen, stirbt sein Hirngewebe weiter ab. Eine quälend lange Viertelstunde. „Erst dann kam mein Schutzengel.“
Ein Mann fragt, ob es ihm gut geht. Mit letzter Kraft presst Kramer hervor: „Schlaganfall!“ Der Zeuge ruft einen Krankenwagen, in der Klinik dann die lebensrettende Lyse-Therapie. Seine linke Seite ist gelähmt, das Laufen schwierig. „Die Ärzte schätzen meine Heilungschancen auf 90, 95 Prozent. Aber es liegen vier Monate Reha vor mir.“ Der Angestellte, der auch als Travestie-Künstler „Lizzie Heart“ bundesweit auftritt, muss jetzt allein im Karneval 32 Auftritte absagen. Doch er ist froh, dass er überhaupt lebt – wegen seines Schutzengels. Kramer zu BILD: „Hätte der Mann mir nicht geholfen, wäre ich vermutlich tot.“ Ralf Kramer will dem Retter unbedingt danken, sucht ihn jetzt unter anderem über Facebook im Internet. Seinen Such-Aufruf verbindet er mit einem Appell gegen das Wegsehen: „Wenn Ihr mal jemanden auf der Straße liegen seht: Es ist nicht immer ein betrunkener Mensch; sondern jemand wie ich!“ Ralf Kramer (49) ist am 23. Dezember gegen 9.30 Uhr auf der Krefelder Straße in Düsseldorf (Höhe Haltestelle Benediktusstraße) zusammengebrochen. Seinen Schutzengel beschreibt er so: ein Mann mit Fahrrad, Anfang 50, mit grauen Haaren und Wollmütze.